Grabenstätt, Erlstätt. Je unübersichtlicher die Lage zu Beginn eines jeden Einsatzgeschehens ist, desto bedeutsamer wird es, dass die Einsatzleitung schnell einen Überblick gewinnt und diesen auch behält. Als Grundlage dafür bedarf es einer gutgeführten Lagekarte sowie einer lückenlosen Dokumentation der Geschehnisse. In einem zweitägigen Lehrgang haben sich nun zwölf heimische Einsatzkräfte die erforderlichen Grundlagen angeeignet und den Umgang mit den verbandseigenen Dokumentationsmaterialen trainiert.
Der Lehrgang „Lagekarte und Dokumentation – Führungsstufe C“ ist der dritte Teil der sogenannten Modularen Führungsausbildung (MFA) für die Feuerwehren im Landkreis Traunstein. Ziel ist es, dass die Absolventen eigenverantwortlich Teilaufgaben einer Abschnitts- oder Einsatzleitung wahrnehmen können. Er ist für Mitglieder einer Feuerwehr-Führungsstelle ebenso geeignet, wie für die Mannschaft in einem Führungsfahrzeug.
Inhaltlich ist der Lehrgang an die „Stabsarbeit“ bei Großschadenslagen angelehnt und beinhaltet Themenfelder wie die Informationsbeschaffung, Kommunikationsebenen oder den Einsatz des Digitalfunks und die „korrekte“ Dokumentation. Zur Anwendung kommt auch der Einsatz der landkreisweiten Führungssoftware EDP 4. Dieses Grundlagenwissen wird in einem eigenen Seminar vermittelt und wird hier in die praktische Ausbildung integriert.
Neben der digitalen Lageführung beinhaltet der Lehrgang auch die „klassische Lagedarstellung“ auf Flip-Charts oder Magnettafeln. Dabei wird die Einsatzlage mit standardisierten Symbolen und taktischen Zeichen dargestellt und während des Einsatzverlaufes kontinuierlich aktualisiert. Diese „Papier-Lage“ ist insbesondere bei Lagebesprechungen nützlich, da sie auch von einem größeren Teilnehmerkreis begutachtet werden kann.
Durchgeführt wurde der Lehrgang rund um das Feuerwehrhaus in Erlstätt. Am ersten Abend beschäftigten sich die zwölf Teilnehmer insbesondere mit den nötigen Grundlagen sowie den landkreisweit einheitlichen Formularen. Der zweite Lehrgangstag wurde als Samstagsschulung konzipiert, darin war auch ein großer Praxisteil integriert. Mehrere Ausbilder des Kreisfeuerwehrverbandes Traunstein haben die Teilnehmer begleitet und sie dabei mit wertvollen Praxis- und Erfahrungstipps versorgt.
Die Einsatzkräfte der Feuerwehren Engelsberg, Grassau, Kay, Palling, Reit im Winkl, Stein an der Traun, Tacherting und Wolkersdorf lernten an den beiden Tagen sehr viele „Tricks und Kniffe“ in der Führung von Einsatztagebüchern, Lagekarten und Co. kennen und konnten mehrere „angenommene Großeinsätze“ erfolgreich dokumentieren und darstellen. Die Feuerwehren Reit im Winkl, Tacherting und Kay haben außerdem ihre Führungsfahrzeuge zur Verfügung gestellt, mit denen die angenommenen Einsatzlagen abgearbeitet wurden. SL
(Quelle: Text Stefan Lohwieser – Bilder: Florian Ettmayr)