Mehr

    Klimaschutzdemonstration fand großen Zuspruch

    Breites Bündnis kam in Traunstein zusammen – Fußmarsch durch die Stadt

    Traunstein. In vielen Städten Deutschlands wurde am Freitag zum „Klimastreik“ aufgerufen – so auch in der Großen Kreisstadt. Ein breites Bündnis, angeführt von der „Fridays for Future“ Bewegung sich aus diesem Grund am Bahnhofsplatz zusammengefunden, um anschließend als Demonstrationszug durch die Stadt zu ziehen. Auf dem Stadtplatz fand die Abschlusskundgebung mit mehreren Redebeiträgen statt. Sowohl die Veranstalter wie auch die Polizei zogen am Ende eine positive Bilanz.

    „Wir sind so glücklich darüber, dass sich so viele Menschen daran beteiligt haben“, zeigte sich am Ende Versammlungsleiterin Fiona Sampson sehr zufrieden. Rund 160 Menschen folgten dem Aufruf, gemeinsam für den Klimaschutz ein Zeichen zu setzen und nahmen nach übereinstimmenden Angaben der Veranstalter und der Polizei teil. Neben „Fridays for Future“ traten das Forum Ökologie Traunstein, scientists for future Traunstein, der Traunsteiner Biclycle Club, Wir für den Wald Traunstein und die Kreisgruppe des Bund Naturschutzes als offizielle Veranstalter auf. Mehrere Parteien und Organisationen schlossen sich dem Aufruf an und begleiten den Demonstrationszug, der vom Bahnhofsplatz über die Bahnhofstraße und den Maxplatz auf den Stadtplatz führte.

    Mehrere Parteien und Organisationen schlossen sich dem Aufruf an und beteiligten sich ebenfalls an der Demonstrationsveranstaltung. Mit Fahnen, Bannern und Plakaten brachten viele Teilnehmer ihre Forderungen nach mehr Klimaschutz zum Ausdruck. Diese reichten von der Einhaltung des „1,5 Grad Ziels“ über die Einführung eines Tempolimits bis hin zur Reduzierung von Kohlenstoffdioxid. Auf dem Stadtplatz machten die beiden sechsjährigen Mädchen Johanna und Miriam den Auftakt der Ansprachen. „Heute ist auch der Weltkindertag und deshalb sollten wir auch die Kinder sprechen lassen“, so Fiona Sampson in ihrer Anmoderation. „Wir Kinder bekommen den Klimawandel natürlich auch mit“, so die Beiden und ergänzten, „für uns fühlt es sich so an, als hätten die Erwachsenen eine Stoppuhr gestartet, bis die Welt nur noch eine Wüste aus Naturkatastrophen ist und viel Natur zerstört wird“. Mit dem umgedichteten Lied „Fuchs du hast die Gans gestohlen“ brachten sie anschließend ihre Forderung nach mehr Klimaschutz auf musikalische Art und Weise zum Ausdruck.

    „Hinter uns liegt ein Sommer der Rekorde und damit meine ich nicht die Olympischen Spiele“, so eröffnete Michael Griesbeck von scientists for future Traunstein seine Rede. Er betonte, dass der Sommer 2024 weltweit betrachtet der wärmste Sommer in den Aufzeichnungen sei. Deutschland sei mehrfach von Starkregen und Hochwasserbetroffen gewesen. „Alleine sechs Jahrhunderthochwasser in Deutschland in den vergangenen 22 Jahren machen deutlich, dass Veränderungen schneller passieren und Risiken zunehmen“, so seine Einschätzung und daher forderte er, „Finger weg von den fossilen Energien, Finger weg!“.

    Mario Peuser von „Wir für den Wald Traunstein“ hob in seiner Ansprache unterdessen die Bedeutung des Waldes hervor und forderte für diesen mehr Schutz. „Es darf kein Wald mehr für Autos und Parkplätze geopfert werden“, sagte er und erhielt von der Menschenschar auf den Stadtplatz viel Applaus gespendet.

    Die Rede des Traunsteiners Peter Baumann beschäftigte sich mit dem „CO2 Fuß- beziehungsweise Handabruck“. Dabei brachte er zum Ausdruck, dass niemand CO2-frei leben kann, es aber dennoch wichtig sei, den Verbrauch des Klimagases so weit wie möglich zu reduzieren. Er tritt somit für den Ausbau der erneuerbaren Energien und einen schnellen Kohleausstieg ein.
    „Klimaschutz ist alternativlos“ stellte Beate Rutkowski fest und stellte zu Beginn ihrer Ansprache fest. „Vergangenes Jahr haben wir über Trockenheit und Wasserknappheit gesprochen, dieses Jahr reden wir über Hochwasser“, so stellvertretende Landesvorsitzende des Bund Naturschutzes Bayern. Sie stellte fest, dass Deutschland allein in diesem Jahr bereits mehrfach von großen Regenmengen heimgesucht wurde und dadurch sechs Menschen ihr Leben verloren haben. Tausende mussten evakuiert werden.

    „300, 400 oder gar 500 Liter Regen sind durch stärkere Verdunstung in den Meeren zukünftig keine Seltenheit mehr“, sagte sie und hob ebenfalls die Bedeutung von erneuerbaren Energien hervor. „Wir werden uns deshalb an den Anblick von Windrädern oder Photovoltaikanlagen gewöhnen müssen, denn an Murenabgänge, zerstörte Häuser, vertrocknete Wälder und tote Menschen werden und dürfen wir uns nicht gewöhnen“, betonte Beate Rutkowski.

    Am Ende der Veranstaltung zog die Versammlungsleiterin Fiona Sampson ein positives Fazit. „Ich bin begeistert, dass sich so viele Menschen beteiligt haben und in Traunstein ein friedliches, aber starkes Zeichen für mehr Klimaschutz gesetzt haben“, sagte sie im Gespräch mit Aktuell Wasserburg. Die Vertreter der Polizei sprachen ebenfalls von einem reibungslosen Verlauf. Die Beamten kümmerten sich unter anderem für die nötige Verkehrsabsicherung und sorgten dafür, dass die Teilnehmer sicher durch die Stadt ziehen konnten. Hob

    (Quelle: Text und Bilder Hubert Hobmaier)

    René Prodell
    René Prodellhttps://aktuell.ws
    René Prodell ist Onlineredakteur und veröffentlicht regelmäßig aktuelle Nachrichten auf aktuell.ws.

    Kommentieren Sie den Artikel

    Bitte geben Sie Ihren Kommentar ein!
    Bitte geben Sie hier Ihren Namen ein

    Letzte Artikel