Landkreis Traunstein, Traunreut. Unfälle mit Einsatzfahrzeugen passieren glücklicherweise eher selten, dennoch gelten Fahrten mit „Blaulicht und Martinhorn“ als besonders gefährlich. Damit die Maschinisten der heimischen Feuerwehren ihre Mannschaft sowie die tonnenschweren Fahrzeuge sicher ans Ziel bringen, konnten sie nun an einem hochmodernen Blaulichtsimulator üben und erhielten tiefe Einblicke in die Rechtsgrundlagen des Straßenverkehrs. An zehn Terminen konnte das Schulungsteam des Kreisfeuerwehrverbandes Traunstein 60 Aktive schulen.
„Neben dem Fahrsicherheitstraining, dass wir seit vielen Jahren im Lehrgangsprogramm haben, bildet der Blaulichtsimulator eine optimale Ausbildungsergänzung für unsere Maschinisten“, so der hauptverantwortliche Kreisbrandmeister Martin Hochreiter. Bayernweit wurden durch das Staatsministerium des Inneren sowie durch die Versicherungskammer Bayern in Zusammenarbeit mit dem Landesfeuerwehrverband Bayern zwei dieser rund 175.000 Euro teuren Ausbildungsgeräte angeschafft, die nun in allen Ecken des Freistaats zum Einsatz kommen.
Martin Hochreiter betont, „bei uns im Landkreis war der Simulator nun zum ersten Mal, was uns sehr gefreut hat. Aufgebaut war die auf einem Anhänger montierte Anlage im Feuerwehrgerätehaus Traunreut. Dort konnten in drei Wochen an zehn Abendlehrgängen sowie an Samstagen jeweils sechs Einsatzkräfte trainieren.
Eine Schulung dauert etwa zweieinhalb Stunden und beinhaltet sowohl den Theorieteil mit Rechtsgrundlagen sowie einen Überblick über das „Trainingsgerät“. Vor der ersten Ausbildung wurden zehn Ausbilder von Mitarbeitern der Staatlichen Feuerwehrschule Regensburg eingewiesen und als Multiplikatoren ausgebildet.
Nach der Einweisung folgte für die Lehrgangsteilnehmer die Einweisung in die Technik. Anschließend starteten sie mit einer Gewöhnungsfahrt sowie mit Einsatzfahrten durch Dörfer und Städte, auf der Autobahn sowie bei Tag und Nacht. „Alles ähnelte wie einem digitalen Training in einer Fahrschule. Meist waren die Fahrten täuschend echt dargestellt und kaum von einer echten Einsatzfahrt zu unterscheiden“, so Martin Hochreiter.
Im Anschluss an die Fahrten jeweils Nachbesprechungen durchgeführt, um auf Fehler hinzuweisen und Verbesserungsvorschläge zu diskutieren. „Den einen oder anderen digitalen Unfall hat es schon mal gegeben. Auch das gehört dazu, um aus diesen Situationen zu lernen“, so der Gesamtverantwortliche.
Für das kommende Jahr ist bereits wieder die Zusage für dieses „digitale Trainingsgerät“ eingetroffen. Dann können erneut rund 60 Frauen und Männer der heimischen Feuerwehren diesen wichtigen Baustein der Fahrerausbildung absolvieren. „Wir wollen stets sicher ans Ziel kommen, um den Menschen und Tieren, die sich in einer Notlage befinden zu helfen“, so Martin Hochreiter und ergänzt, „natürlich wollen wir auch alle unsere ehrenamtlichen Helfer wieder gesund nach Hause bringen“.
Das Interesse aus den Reihen der Feuerwehren im Landkreis Traunstein war groß, daher konnten in diesem Jahr nicht alle Bedarfsanmeldungen erfüllt werden. Teilgenommen haben Mitglieder der Feuerwehren Tacherting, Haslach, Traunreut, Nußdorf, BSH Traunreut, Wolkersdorf, Pierling, Kienberg, Emertsham, Trostberg, Hammer, Traunstein, Kay sowie einige Mitglieder der Kreisbrandinspektion.
Ein dickes Dankeschön, für das zur Verfügung stellen der nötigen Räumlichkeiten richtete Martin Hochreiter zum Abschluss des Lehrgangs an die Verantwortlichen der Feuerwehr und der Stadt Traunreut. „Wir sind sehr dankbar und froh darüber, dass wir die Infrastruktur für die Ausbildungstage nutzen konnten“, freut sich der Lehrgangsleiter. Hob
(Quelle: Text und Bilder Hubert Hobmaier, Martin Hochreiter)