Bergen. Am Samstagnachmittag (30.8.) wurde die Feuerwehr und Bergwacht Bergen gegen 14 Uhr zu einem Verkehrsunfall in Richtung Hinteralm – Eschlmoos alarmiert. Auf einer steilen Forststraße am Hochfelln war der PKW einer einheimischen 82-jährigen Seniorin einige Meter zurückgerollt und kam dank eines liegenden Baumstammes nur knapp vor einem mehr als 100 metertiefen Steilhang zum Stehen. Wanderer konnten die sichtlich schockierte Fahrerin bereits vor Eintreffen der Rettungskräfte aus dem Fahrzeug befreien. Sie wurde zur weiteren Abklärung ins Krankenhaus gebracht. Das Fahrzeug konnte durch die Einsatzkräfte gesichert werden und wurde anschließend mit einem Spezialfahrzeug eines Forstunternehmers geborgen. Der Einsatz hat insgesamt dreieinhalb Stunden gedauert.
„Sowas gibt es wahrlich nicht alle Tage“, so das erste Fazit von Tobias Schwaiger, dem Feuerwehreinsatzleiter und Kommandanten der Feuerwehr Bergen zum Abschluss des dreieinhalbstündigen Einsatzes in den Chiemgauer Alpen. Wir er betont, „waren wir alle sehr froh darüber, dass der älteren Damen augenscheinlich bis auf einen Schock nichts passiert ist und der Wagen weitestgehend unbeschadet geborgen werden konnte“. Dies war das Ergebnis eines schwierigen Einsatzes, bei denen sowohl die Stärken der Feuerwehr als auch der Bergwacht gebraucht wurden.
Wie sich herausstellte, war die Frau von Kohlstatt in Richtung Eschelmoos unterwegs und geriet dabei auf die falsche Strecke. Der Wagen rollte auf der steilen Strecke einige Meter zurück und kam an einem liegenden Baumstamm glücklicherweise unmittelbar vor einem Steilhang zu stehen. „An dieser Stelle geht es über 100 Meter senkrecht nach unten“, informiert der Bergener Kommandant und ergänzt, „die Frau hatte sicherlich mehr als einen Schutzengel bei sich“.
Der Unfall ereignete sich in einem Bereich, in dem kein schweres Einsatzfahrzeug hinfahren konnte. Ein erster Erkundungstrupp ist dann mit geländegängigen Kleinfahrzeugen der Bergwacht an die Einsatzstelle gefahren und hat die Lage eingeordnet. Anschließend wurden alle benötigten Materialien sowie die Helfer durch den „Bergwacht-Shuttledienst“ zur Einsatzstelle gebracht. Zunächst galt das Hauptaugenmerk der Fahrzeugsicherung. Mit schwerem Gerät und Seilwinden konnte das Fahrzeug gesichert und vor einem Absturz bewahrt werden.
Für die Helfer der Bergwacht stand unterdessen die Betreuung des sichtlich geschockten Fahrers im Blickfeld ihres Einsatzes. Gleichzeitig kümmerten sie sich um die logistischen Aufgaben. Zur Bergung des Wagens wurde ein ortsansässiges Forstunternehmen hinzugerufen. Dieses rückte mit einem speziellen Raupenfahrzeugs Namens „Moritz“ an und konnte den PKW mittels Seilwinde zunächst wieder auf die Forststraße ziehen. Mit Unterstützung von „Moritz“ wurde das Fahrzeug anschließend zum sogenannten „Wasserwandl“ gebracht – dort war der Bereitstellungsraum für die Rettungskräfte eingerichtet.
Um den weiteren Abtransport des Fahrzeugs hat sich die hinzugezogene Polizei gekümmert. Der ebenfalls alarmierte Rettungsdienst brachte die Fahrerin zur weiteren Abklärung ins Krankenhaus. Die Feuerwehr und die Bergwacht Bergen waren mit 30 Helfern im Einsatz. Nach einer ersten Schätzung der Feuerwehr ist der Sachschaden am Fahrzeug als gering zu bewerten. „Dank der Professionalität aller Helfer und der vorhandenen Technik konnte der Einsatz optimal und mit lediglich geringem Schaden abgearbeitet werden“, zeigt sich Tobias Schwaiger abschließend zufrieden und dankbar gegenüber allen Beteiligten. Hob
(Quelle: Text Kreisfeuerwehrverband Traunstein)